Die Nikolaistrasse markierte das Zentrum des Leipziger Pelzhandels; seinerzeit Rauchwaren und Rauchwarenzurichtereien, ein Vorgang, der die Felle für den Kürschner verarbeitungsfähig machte. Der Brühl war Teil der Reichsstraßen Via Regia und Via Imperii. Die größte Dichte erreichte der Brühl mit 794 Rauchwarenhandlungen 1928.
Der sogenannte „Stumme Portier“ zeigte auf übereinander angebrachten Emailleschildern allein im Blauen Hecht, dem Nachbarhaus der Nikolaistraße 47, 34 Pelzbetriebe an. Damit hielt dieses Haus den Rekord, aber 20 oder mehr Firmen unter einem Dach waren keine Seltenheit. So auch im Selterhaus Nikolaistraße 47, das um 1910 erbaut wurde. 1926 bis 1930 hatte der Brühl seinen Weltruf nach den schweren Zeiten des Ersten Weltkriegs und der anschließenden Inflation zurückerobert. Mit einem Rohwarenumsatz von 500 bis 600 Millionen Reichsmark beherrschte er in dieser Zeit etwa 30 bis 35 Prozent des Weltmarkts. Hier fanden die Hauptmessen des Handels statt.
Im Jahr 2007 erwarb die Global-Immobilien GmbH das Gebäude der Nikolaistraße 47.
Geschichte und Anlass ein Handels- und Unternehmerhaus in neuem Stil ins Leben zu rufen, in dem sich Alt und Jung, Kreative und Finanziers, Kaufleute und Künstler treffen, Geschäfte erdenken, verbreiten und zu marktfähigen Produkt - und Dienstleistungen führen. Auch heute noch müssen Menschen sich begegnen, um den Augenblick des persönlichen Kennenlernens als Grundlage für Vertrauen zu erleben. IT und virtuelle Welt können nur das Handwerkszeug sein.